09. Mai 2019 – 111 km – Ocampos   Paraguay

Wieder eine Stunde zurück – also wieder 6 Stunden hinter Euch!

Der letzte Grenzübergang in ein unbekanntes Land liegt hinter uns! Das hat sich mal wieder als eine sehr schwierige Geburt herausgestellt. Der kurzzeitige Grenzübertritt vorgestern nach Argentinien war so einfach und entspannt. So hatten wir das eigentlich heute auch erwartet – weit gefehlt. Himmel und Hölle waren unterwegs nach Paraguay. LKW-Kolonne ohne Ende, aber hier konnten wir dann noch vorbei fahren, aber dann war ein unendliches Gewusel an PKW´s, Kleinbussen, Taxen, Motorräder und Fußgängern. Von überall kamen die daher, dass wir gar nicht wussten, wohin wir zuerst schauen sollen. Gut – dann haben wir einen Parkplatz gefunden (alle Anderen sind sofort durch die Grenze gefahren, denn eine Kontrolle gibt es nicht wirklich. Doch wir brauchten den Ausreisestempel und wollten unseren TIP (Einfuhrgenehmigung für Caracho) los werden. Die Stempel für uns waren schnell eingeholt, nur den TIP wollte keiner. Wir wurden von Hunz zu Kunz geschickt. Jeder wollte das Papier mal anfassen, aber keiner wollte es haben. Irgendwann aber hat sich doch einer gefunden, der wusste was damit zu tun ist. Er hat uns im Computer ausgetragen und einen Ausreisestempel auf unser TIP gedrückt und uns zurück gegeben. So – weiter auf die Paraguay-Seite! Auch hier haben wir ruckzuck unsere Einreisestempel bekommen – nun ging die Suche nach einem Beamten los, der uns das TIP für Caracho ausfüllt. Auch wieder ein paar Mal hin und her geschickt, war letztendlich eine winzig kleine Hütte, die wir gar nicht für voll genommen hatten die Aduana (Zoll). Und dann hat es gedauert, da der ursprüngliche Beamte sehr schlecht lesen und schreiben konnte. Der dann dazu gekommene Beamte hat dann auch fein die Buchstaben nachgemalt. Na ja – ist nicht alles korrekt, aber das spielt keine Rolle – wir haben die Einfuhrgenehmigung. Hat schon alles in Allem 2 Stunden gedauert. Weiter ging es durch die wuselige Stadt bis zu einem Supermarkt. Schnell das Nötigste eingekauft und weiter zum Bankautomaten. Nun sind wir wieder Millionäre!!! Wir haben mal locker 1.800.000,00 Guaranies abgehoben (das sind 256 Euro). Weiter ging es dann bis zu einer Schweizer Käsemanufaktur, wo wir sehr leckeren Käse gekauft haben. Gelandet sind wir an einem See (oder Fluss?). Hier stehen wir bei einem Deutschen, der allerdings nicht da ist und wir deshalb kein WiFi haben.

10. Mai 2019 – noch Ocampos-Verwaltungsbezirk Alto Paraná-  (Paraguay)

Weil das Fleckchen Erde so schön ist, haben wir noch einen Tag drangehängt. Wir wurden Gestern von zwei Deutschen, die hier in Paraguay ihr Domizil aufgeschlagen haben, eingeladen. Diese Einladung haben wir heute natürlich sehr gerne angenommen und haben eine Wanderung zu ihrem Grundstück gemacht. Es war ein sehr netter Nachmittag mit Ille und Torsten. Wir bedanken uns für die Gastfreundschaft und wünschen alles erdenklich Gute für die Zukunft.

11. Mai 2019 – 276 km von Ocampos nach Aregua (Paraguay)

In der Nacht hat es mal wieder endlos geregnet. Und so sind wir heute nicht auf unseren Platz gekommen, auf den wir uns schon so lange gefreut hatten. Durch so einige Schlammlöcher auf dem 3,3 km langen Modderweg haben wir uns durchgekämpft, dann aber kam 500 m vor dem Ziel so viel Schlamm, bei dem wir 100% stecken geblieben wären. Das Risiko sind wir nicht eingegangen und haben den Rückzug angetreten. Wir können einfach nicht verstehen, warum die Eigentümer von solchen Plätzen nicht dafür sorgen, dass die Reisenden auch bis zu ihnen gelangen können. Eine Fuhre Kies oder den Weg glatt geschoben hätte schon genügt. Den nächsten Platz haben wir nicht gefunden und Kinder haben uns gesagt, dass er geschlossen sei. So stehen wir einmal mehr deprimiert an einer Tankstelle.

12. Mai 2019 – 19 km – von Aregua nach Luque (Paraguay)

Das war eine Schei… Nacht. Die Unterwelt von Paraguay scheint sich Nachts an den Tankstellen zu treffen und wetten, wer die lauteste Musikbox im Auto hat. An Schlaf war nicht zu denken!!! Gerädert ging es dann Morgens gar nicht weit, in der Hoffnung, dies Mal auch dort anzukommen, wo wir hin wollten. Sind wir – Gott sei Dank!!!!! Jetzt stehen wir in einem wunderschönen Garten von Deutschen, die sich das hier vor 25 Jahren aufgebaut haben. Wir hoffen heute auf eine ruhigere Nacht.

14. Mai 2019 – noch in Luque (Paraguay)

- Besuch der Hauptstadt Asuncion

Gestern nun sind wir in die Hauptstadt des kleinen Landes Paraguay gefahren. Das Land selbst hat nur eine Einwohnerzahl von weniger als 7.000.000 Einwohnern auf einer Fläche von fast 700.000 km2. Asuncion (spanisch für Himmelfahrt/Aufstieg), am Rio Paraguay gelegen, hat eine Einwohnerzahl von ca 550.000, im Großraum ca. 1,9 Millionen Einwohner. Wir sind mit dem Bus rein gefahren. Das war schon eine Erfahrung wert (das Bild wird es zeigen!) Wir waren ziemlich enttäuscht von dieser Stadt. Das eigentliche Zentrum mit wunderschönen Kolonialbauten ist total verkommen. Viele der tollen Häuser stehen leer und sind dem Verfall preisgegeben. Daneben sind sehr hässliche Neubauten entstanden, die zum Teil auch schon wieder verfallen. Schön sind mal wieder nur die Kirchen und die Banken. Also wir haben uns hier nicht wohl gefühlt und haben bei Zeiten wieder den Rückweg angetreten.

16. Mai 2019 – 345 km - von Luque nach San Ygnatcio (Paraguay)

So weit wollten wir eigentlich gar nicht fahren. Aber – die diversen Plätze, die wir uns ausgesucht hatten, waren nicht befahrbar. Der Regen am vergangenen Wochenende muss hier noch mehr gewütet haben, als um Asuncion herum. Sehr viel stand noch immer unter Wasser, so dass die Plätze geschlossen waren (hätten wir auch nicht befahren mögen). So sind wir bereits heute in San Ygnatio gelandet. Die Straßen waren glücklicher Weise nicht mehr überspült und haben sich zum größten Teil gut befahren lassen. Wir sind wieder an viel Landwirtschaftlichen Nutzflächen, vornehmlich Rinderherden, vorbei gekommen (sind hier die Argentinischen Steaks her?) Die Dörfer und kleinen Städtchen, durch die wir gekommen sind waren entschieden sauberer als die Hauptstadt Asuncion oder der Ort Luque mit seinen 300.000 Einwohnern. Zum größten Teil waren es hübsche kleine Häuschen, wo fast jeder seinen eigenen Rasenmäher mit automatischer Düngung vor dem Haus hat (soll heissen - mindestens eine Kuh!!! hi hi)

17. Mai 2019 – noch in San Ygnacio (Paraguay)

Nun sind wir auf der „Missionsroute“ angekommen. Die nächsten Tage werden wir uns mit den unterschiedlichen Missionen am Rio Paraná hier in Paraguay und in Argentinien beschäftigen. Als Einklang darauf haben wir uns bereits den Filmklassiker von 1986 „Die Mission“ mit Robert de Niro und Jeremy Irons und der Filmmusik von Ennio Morricone angeschaut. Dieser Film handelt davon, wie die Missionen, die in dieser Gegend ab 1610 entstanden sind, um die Ureinwohner (die Guarani) zum Christentum zu bekehren und vor Sklavenjägern und Ausbeutung durch die Oberschicht zu schützen, durch politisches Ränkespiel zwischen der Kirche, den Spaniern und vor allem den blutrünstigen Portugiesen vernichtet wurden. In den Missionen sind sozialistische Strukturen entstanden, wo die Werkzeuge, Produkte und deren Erträge allen Menschen zu gute kamen. Diese Missionen sind zu relativen Wohlstand gelangt, was bei allen Anderen natürlich zu Begehrlichkeiten führte und vernichtet werden „musste“. Gedreht wurde dieser Film im übrigen bei den Iguacu-Wasserfällen!

 

Jedenfalls ist der Anfang für uns hier im Paraguayischen San Ygnacio, wo wir uns zu erst das Museum Santa Maria de Fe angeschaut haben. Unser netter Gustavo (der Hotelbesitzer) hat uns dort hingefahren. Leider waren die Erklärungen nur in Spanisch und es war etwas schwer, alles mitzubekommen. Aber interessant war es schon, die ganzen Originale, die vor der Zerstörungswut der Portugiesen gerettet werden konnten, anzuschauen.

18./19. Mai 2019 – 138 km – von San Ygnacio nach Encarnación (Paraguay)

Wir haben den netten Gustavo verlassen und sind gemütlich auf relativ guter Straße, an kleinen Dörfchen mit gut gepflegten Grundstücken und den besagten „Rasenmähern“, Zuckerfabriken, in denen der Zuckerrohr verarbeitet wird und an kleineren und größeren Seen vorbei gekommen. So waren wir relativ zügig in Encarnación, eine mit 130.000 Einwohnern der größeren Städte Paraguays. Wir waren sehr angenehm überrascht, wie gut diese Stadt strukturiert ist – sehr gut gepflegt und durchaus sehenswert. So haben wir uns nach dem Einrichten auf dem sehr angenehmen Stellplatz des Hotels „Maitei“ sofort auf den Weg gemacht, die Stadt zu erkunden. Encarnación ist vor etwas mehr als 400 Jahren von Jesuitenpater Roque González de Santa Cruz als Mission gegründet worden. Allerdings haben wir nichts „historisches“ gefunden. Wir nehmen mal an, dass hier auch durch die Machtkämpfe zwischen den Spaniern, Portugiesen und der Kirche alles zerstört wurde.

20./21. Mai 2019 – 53 km – von Encarnación nach Bella Vista (Paraguay)

Manchmal gibt es Zufälle, die sind schon recht eigenartig. Auf unserem Stellplatz in Encarnación haben wir Besuch von zwei Paraguayern bekommen, die sehr gut Deutsch sprechen konnten. Und da ich (Marion) schon wieder massive Probleme mit meinen Zähnen bekommen habe, konnten die Beiden uns einen guten, deutschsprechenden Zahnarzt in der Nähe empfehlen. Da wir ohnehin in diese Richtung fahren wollten, haben wir gleich einen Termin ausgemacht. Der Stellplatz, den wir für diesen Zweck anfahren wollten, war wegen Ruhetag geschlossen, aber im nächsten Ort können wir an einem hübschen Hotel stehen. Ein Taxi, vom Hotel gerufen, hat uns dann zum Zahnarzt gebracht. Wir waren positiv überrascht, in was für eine hübsche, moderne Praxis wir gekommen sind. Schon der Warteraum ist sehr gemütlich eingerichtet und der Behandlungsraum ist genauso, wie wir es auch von zu Hause kennen – vom Feinsten! So habe ich mich vertrauensvoll in seine Hände begeben. Nach über einer Stunde Wurzelbehandlung und Entfernen einer Zyste hat der Zahnarzt, Herr Gabriel Becker, uns dann persönlich wieder zu unserem Caracho gefahren. Das kann man sich für Deutschland gar nicht vorstellen. Heute gönnen wir uns noch einen Tag Ruhe. Allerdings regnet es seit dem frühen Morgengrauen ununterbrochen, so dass wir gar nicht aus dem Auto kommen.

22. Mai 2019 – 45 km - von Bella Vista nach Hohenau (Paraguay)

Den Regentag haben wir hinter uns gebracht. Eigentlich ist Hohenau gleich nebenan, aber wir sind erst einmal zur Fähre gefahren, die wir morgen nehmen wollten. Zum einen, um zu schauen, ob wir dort auch mit Caracho rauf kommen, zum anderen, um den Preis in Erfahrung zu bringen – und das war gold richtig!!! Nirgends steht der Preis. So mussten wir fragen und der gute Mann hat das in seinen Taschenrechner getippt und uns doch tatsächlich die Summe von 1.500.000,- Guarani (214,- Euro) genannt. Gemeint ist so etwas (die Brandenburger kennen sie) die Havelfähre. Sie fährt ca. 10 min bis rüber nach Argentinien. Nein – diese Abzocke nicht mit uns! Wir werden zurück nach Encarnación fahren und nicht dem Betrüger auf den Leim gehen. Nun gut, nach diesem Schock sind wir dann nach „Trinidad“ gefahren. Hier haben wir die Jesuitenreduktion La Santísima Trinidad de Paraná ("Die Allerheiligste Dreifaltigkeit zu Paraná") besucht. 1706 durch einen Priester gegründet, beherbergte sie 1728 bereits 4.000 Bewohner (Guarani). Wenn man bedenkt, das die Heiligtümer in Ägypten schon viele Tausend Jahre alt und zum Teil noch sehr gut erhalten sind, kann man hier ahnen, wie schlecht das Tropenklima für die Gebäude ist. Vieles wurde natürlich 1767 nach der Vertreibung der Jesuiten zerstört, aber viel hat eben auch das Klima zum Zerfall der Gebäude beigetragen. Was übrig geblieben ist, wurde 1993 von der UNESCO zum Weltkulturerbe der Menschheit erklärt. Und so konnten wir doch etwas in der Vergangenheit wandeln und uns vorstellen, wie schön es einmal gewesen sein muss.

23./24. Mai. 2019 noch Hohenau (Paraguay)

Der Platz hier ist sehr schön und so haben wir kurzerhand noch zwei Tage dran gehängt. Den kleinen Ort Hohenau, gegründet 1900 von deutschen Siedlern, heute eine Einwohnerzahl von 15000, haben wir zu Fuß erkunden können. Wir waren schon beeindruckt von den vielen wunderhübschen Einfamilienhäusern und der durchaus „deutschen“ Struktur der Hauptstraße. Selbst Gehwege waren zum größten Teil vorhanden. Aber sonst hat auch das Örtchen nicht viel zu bieten. Leider fing es am Nachmittag wieder an zu regnen und unser geplanter Ausflug mit dem Campingplatzbesitzer musste ausfallen. Auch heute hat es immer wieder geregnet, so dass es ein sehr ruhiger Tag war. Abwechslung hat nur der „Kaffeeklatsch“ mit unserem deutschen Stellplatznachbar – Marcus >>> - gebracht.

25. Mai 2019 – Paraguay - vorbei !

Nun ist unsere kleine Rundreise durch Paraguay schon wieder zu Ende. Leider hatten wir nicht besonders viel Sonnenschein. Trotzdem haben wir uns hier sehr wohl gefühlt. Die Menschen waren (fast) durchweg sehr nett, freundlich und interessiert. Die Straßen, die wir gefahren sind, waren in einem besseren Zustand als in Brasilien. Die Camping – und Stellplätze, die wir aufgesucht haben waren wirklich sehr gut gepflegt und tadellos in Ordnung. Wir sind oft auf deutschsprechende Menschen gestoßen, die hier geboren sind und „nur“ deutsche Groß – oder gar Urgroßeltern haben. Die deutsche Sprache scheint wirklich noch sehr verbreitet zu sein – nicht nur bei den Mennoniten, auf die wir im ersten Teil unserer kleinen Rundreise getroffen sind. Nun ja- bis auf die Hauptstadt haben wir sehr viel gepflegte Städte, Kleinstädte und Dörfer gesehen, die durchaus auch in Deutschland hätten sein können. Es gibt viel Landwirtschaft und Industrie. Wir haben das Gefühl erlangt, der Lebensstrandart hier ist doch recht hoch. Also – wir sind froh, doch noch dieses Land besucht zu haben und denken, es ist das auch wert!

Übernachtungsplätze

1.)    09.05.2019 – Paraguay „Pura Vida Nautic Resort”

Strom 220 V, sehr saubere Sanitäranlagen mit warmer Dusche, stehen auf einer gepflegten Wiese mit Eukalyptusbäumen - direkt am See, Trinkwasser

 

S 25.38107   W 55.39052

 

2.)      11.05.2019 – Aregua – Petrol Station

Freies Stehen, Toiletten sauber, Duschen nicht genutzt, Laden 24 h geöffnet, Platz laut ohne Ende!!!, kein WiFi

 

S 25°19‘11‘‘   W57°22‘15‘‘

 

(Bild vergessen)

 

3.)      12.05.2019 – Luque – "Quinta Tiffany"

Strom 220 V, trinkbares Brunnenwasser, Sanitäranlagen sauber mit heißer Dusche, WiFi von sehr gut bis nicht zu gebrauchen, Tisch mit Bänken

 

S 25.24511    W 57.48469

 

4.)     16.05.2019 – San Ygnacio „Hotel Rural & Camping”

Strom 220 V, Trinkwasser, saubere Sanitäranlagen mit warmer Dusche bei den Damen, kein WiFi, stehen auf einer gepflegten Wiese mit vielen Mandarinenbäumchen, großer Pool,  Sauna, Restaurant ?

 

S 26.87390   W 56.98925

 

5.)      18.05.2019 – Encarnacion “Hotel Maitei – Trailerpark“

Strom 220V, Trinkwasser, sehr sauberes neues Sanitärhaus mit heißer Dusche, überdachte Sitzgelegenheit mit Grill und Abwaschbecken, alles neu und sauber, WiFi

 

S 27.32662   W 55.87150

 

6.)     20.05.2019 – Bella Vista „Encanto Rural Camping & Hotel"

Strom 220 V, saubere Sanitäranlagen mit heißen Duschen, schwaches WiFi, großer Pool, Restaurant, sehr ruhig

 

S 27.03598   W 55.58587

 

7.)      22.05.2019  - Hohenau „Parque Manantial“

Strom 220 V, Trinkwasser, Sanitäranlagen sauber, heisse Duschen am Pool, Restaurant (jetzt - außerhalb der Saison geschlossen), WiFi sehr gut, Besitzer sprechen Deutsch, 20 min Fussweg in den Ort

 

S 27.08552   W 55.66387