20./21. April 2019 – 235 km – von Campo Grande nach Miranda (Brasilien)

PANTANAL

Die Nacht auf dem Tankstellenparkplatz war ruhig und wir haben gut geschlafen. Aber bei Zeiten ging die Fahrt weiter. Campo Grande ist das Eingangstor zum südlichen Pantanal  (portugiesisch für Sumpf). Und so sind wir erst einmal bis kurz vor Miranda auf eine Ranch gefahren. Die Strasse bis hier her ist ganz gut ausgebaut (nur wenige Schlaglöcher), die letzten 4 km über ein Feldweg. Das Pantanal ist eines der grössten Feuchtgebiete der Erde und das artenreiche Feuchtbiotop gehört seit 2000 zum Welterbe der UNESCO. In den Sommermonaten saugt sich das Gebiet wie ein Schwamm voll und weite Teile sind überspült. Ab Mai dann beginnt die Trockenzeit und das Wasser zieht sich zurück. Wir sind eigentlich noch zu früh hier – aber wofür zu früh??? Das Pantanal ist ein Ort der Superlative, hier gibt es die meisten Tiere und Pflanzen in freier Wildbahn zu beobachten. Wenn sich das Wasser zurück zieht, sind die Tiere auf engerem Raum zu sehen. Wir hoffen trotzdem, in den nächsten Tagen einige Tiere beobachten zu können, denn unsere Zeit hier für Brasilien ist bald um und länger warten können wir leider nicht mehr.

22. April 2019 – 130 km – von der Ranch nach Passo do LontraPantanal (Brasilien)

Die ganze Nacht hat es fürchterlich gewittert und geschüttet. Der Rückweg war ziemlich ausgespült und Caracho hatte zu tun, die 4 km Feldweg wieder raus zu kommen. Der weitere Strassenverlauf war gut ausgebaut und noch in einem annehmbaren Zustand. Die letzten 9 km waren wieder Feldweg, aber auch noch zu befahren. Der allerletzte Kilometer war die reinste Katastrophe – vom Regen total aufgeweicht mit riesen Pfützen, wo man nicht wusste, wie tief die wohl sind und was da drunter ist. So haben wir zwei Mal aufgesetzt und unsere Begeisterung war am Ziel auf dem Nullpunkt, wo uns in der Lodge dann auch noch gesagt wurde, dass sie wegen des Regens geschlossen ist. Da wir vorher per WhatsApp kommuniziert hatten, waren wir natürlich stink sauer, dass sie uns heute Morgen nicht Bescheid gesagt haben. Wären wir doch gar nicht erst los gefahren. So sind wir noch einen Kilometer weiter gefahren und stehen nun an einem Hotel, wo auch keine Gäste sind, wir aber wenigstens Strom und Toiletten haben. Auch gibt es einen Wanderweg, den wir zur Erkundung genutzt haben. Aber die Mücken fressen einen hier auf, so dass wir Morgen schleunigst die Flucht ergreifen und wieder aus dem Park heraus fahren werden.

23. April 2019 – 341 km - von Passo do Lontra nach Campo Grande (Brasilien)

24. April 2019 – 291 km – von Campo Grande nach Jardim (Brasilien)

Am nächsten Morgen haben wir dann den Rückzug angetreten. Der Petrus hat uns nicht erhört und es wiederum die ganze Nacht regnen lassen. So war der ohnehin schon überspülte Weg noch aufgeweichter und wir haben wiederum zwei Mal aufgesetzt. Wir hoffen, ohne weitere Folgen!!! Wir sind erst einmal zurück nach Campo Grande auf den uns bereits bekannten Tankstellenplatz gefahren. Die Angestellten haben uns gleich wieder erkannt und sich mächtig um uns bemüht. Nachts herrscht dort wirklich Ruhe und man kann durchaus gut schlafen. Weiter ging es am Morgen nach Jardim. Hier gibt es eine Stelle mit einer grossen Population von roten Aras, die wir uns ansehen wollen. Erst einmal problemlos auf einem sehr schönen Campingplatz, gepflegt und wiederum leer, angekommen haben wir uns beim Einrichten über merkwürdige Laute gewundert. Und siehe da – über uns eine ganze Menge der tollen Tiere. Die haben sich gar nicht stören lassen und es hat grossen Spass gemacht, ihnen zu zuschauen.

Bilder noch aus dem Pantanal

Jardim

26. April 2019 – noch Jardim (Brasilien)

Wir genießen die Tage auf dem herrlichen Campingplatz. Die Ruhe hier, außer der Vogelrufe, das viele Grün und der Schattenplatz unter der Terrasse ist wunderbar entspannend. Gestern waren wir nicht ganz alleine. Ein deutsches Pärchen – Tanja und Jürgen >>>  haben ebenfalls zu diesem Platz gefunden. Es waren nette Gespräche und es hat Spass gemacht, sich mal wieder mit anderen Reisenden auszutauschen. Aber sie sind heute bereits weiter und wir sind Alleine.

28. April 2019 – 358 km von Jardim nach Juti (Brasilien)

Wir haben fertig – Papageien geguckt! Es war schwer, aber wir haben uns dann doch von dem schönen Platz mit den noch schöneren Papageien getrennt. Zumal gestern nicht gar so viel da waren – es hat geregnet. Den Platz, den wir dann anfahren wollten, schien es nicht mehr zu geben, jedenfalls gab es kein Hinweisschild und wir hatten gar keine Lust, wieder 5 km über Acker zu fahren, um dann doch NICHTS vorzufinden. So sind wir noch ein Stück weiter und haben einmal mehr auf einer Tankstelle Rast gemacht.

29. April 2019 – 187 km – von Juti nach Guaira (Brasilien)

wieder 5 Stunden hinter Euch

Auf dem eigentlich schönen Stellplatz an der Tankstelle hat sich zu später Stunde ein Kühltransporter aus dem vorigen Jahrhundert gesellt und so lief alle 20 min für 10 min der Motor zum kühlen –  keine ruhige Nacht. Also ging es bei Zeiten weiter und da wir heute nur die BR 163 – eine Mautstraße – gefahren sind, waren wir auch recht zügig hier. Wir stehen in einem Park in dem kleinen Grenzort zu Paraguay - Guaira - mit noch weiteren 5 brasilianischen Wohnmobilen - alles sehr nette Menschen. Wir sind im Center Nautico, sehr hübsch am Rio Paraná  gelegen, über den eine 4,3 km lange Brücke – die „Ayron Senna-Brücke“ führt. Normalerweise soll das hier in der Woche sehr ruhig und verschlafen sein – NORMALERWEISE, aber nicht wenn wir hier sind! Hier ist gerade eine Expo - Rinderausstellung mit Prämierung und nun, zum Abend findet ein Konzert statt – schön laut!

01./02. Mai 2019 – 309 km – von Guaira nach Foz do Iguacu (Brasilien)

Und schon sind wir an unserer letzten Station in Brasilien angekommen. Schneller als wir eigentlich vorgehabt haben. Aber der Aufenthalt im Pantanal war ja aufgrund der Wettersituation leider nicht länger möglich. Das ist schon sehr bedauerlich, da wir uns darauf besonders gefreut hatten, aber der Matsch, der viele Regen und die fürchterlich nervenden Mücken haben dies vereitelt. Ist halt die falsche Zeit. Nun aber sind wir in Foz do Iguacu und uns erwarten einige Highlights. Diese Stadt mit über 200.000 Einwohner ist wieder ein Grenzort, diesmal im Dreiländereck – Brasilien – Argentinien – Paraguay. Heute haben wir schon mal einen Ausflug in den Städtischen Zoo mit einheimischen Tieren gemacht. Leider ist der etwas verwahrlost. Sie sollten lieber Eintritt kassieren und ihn dann etwas pflegen. Die Innenstadt ist nichts Besonderes. So sind wir weiter zum Park gefahren, bei dem man zu allen drei Ländern schauen kann, wo der Rio Paraná und der Rio Iguacu zusammenfliessen. Sehr hübsch angelegt mit viel Geschichte zur Eroberung und Missionierung der Ureinwohner.

03. Mai 2019 – noch Foz do Iguacu (Brasilien)

Nun ist heute wieder ein Traum von uns in Erfüllung gegangen. Seit dem Besuch der Niagara Fälle in Kanada freuen wir uns schon auf die Iguazu-Wasserfälle hier in Brasilien. 20 große und 255 kleinere Wasserfälle über eine Ausdehnung von 2,7 km und teilweise mit einer Höhe von 82 m stürzen sich in die Tiefe. Überall rauscht und fällt es. Ein beeindruckendes Schauspiel der Natur. Als erstes haben wir gleich mal eine Bootstour gemacht und auf halber Strecke konnte ich mich wieder an den Bericht meiner Freundin Gudrun erinnern. Die Boote fahren nicht nur bis an – sondern auch bis unter die Wasserfälle. Wir hatten zwar unsere Regenjoppen bei, aber doch anschließend Beide einen total nassen Hintern!!! Aber zum Glück ist es ja hier warm und alles war dann schnell getrocknet. Ein Gaudi war es schon und jeden Cent wert! Weiter ging es mit dem Parkbus – sehr gut organisiert hier alles – zur nächsten Station, wo ein gut ausgebauter Weg an den Fällen und Aussichtspunkten entlang führt. Uns fehlen einfach die Worte. Es ist so gigantisch und einmal mehr wissen wir, warum wir diese Reise machen.

04. Mai 2019 – noch Foz do Iguacu (Brasilien) – Vogelpark

Die Erlebnisse an den Falls so einigermaßen verarbeitet, ging es heute in den hier ansässigen Vogelpark. War der Zoo so ziemlich runter gekommen, ist der Vogelpark um so besser gepflegt. Wir waren sehr beeindruckt. Die Tier- und Pflanzenwelt sind absolut in Schuss und es ist eine Augenweide alles zu betrachten. Wir waren ganz froh, dass wir das gestern nach dem Besuch der Falls nicht schon gemacht haben. Wir haben den Tag bis zum späten Nachmittag dort verbracht. Viele Vögel waren uns ja bereits bekannt, viele aber ebend noch nicht – wie zum Beispiel der Tukan. Der ist zwar schon ab und zu an uns vorbei geflogen, haben ihn aber noch nie vor die Linse bekommen. Das ist ein sehr faszinierender Vogel und wir fragen uns ernsthaft, wie hält der das Gleichgewicht??? Also auch hier in diesem Park war das Eintrittsgeld jeden Cent wert!

05./06. Mai 2019 – noch Foz do Iguacu (Brasilien) – Dreamland und Itaipu

Gestern, am Sonntag haben wir eine kleine Ruhepause eingelegt. Mittags sind wir dann zum nicht weit entfernten „Dreamland“ gewandert. Der hat sich als 4 Museen entpuppt. Wir haben das Wachsfigurenkabinett, den Saurierpark und die Besonderheiten aus aller Welt besucht. Die Eis-Welt haben wir ausgelassen. Es war alles nett gemacht, aber auch nicht mehr. Na ja – zum Zeitvertreib nicht schlecht. Unser heutiger Ausflug war da schon viel interessanter – besonders für Männer! Wir haben das Wasserkraftwerk mit Staudamm "Itaipu Binacional" besucht. Gebaut 1974 bis 1982, war er bis 2006 der grösste seiner Art in der Welt. Dann hat China mit dem „Drei-Schluchten-Talsperre“ nachgezogen. Allerdings wird hier in Foz do Iguacu noch immer am Meisten Strom produziert. Noch eine Besonderheit: an diesem Projekt ist Brasilien und gleichermaßen Paraguay beteiligt. So waren wir heute auf der Besichtigungstour auch schon mal kurzzeitig in Paraguay. War schon lustig, immer wieder waren Linien zu sehen, die angezeigt haben, wo sich jeweils welches Land befindet.

Dreamland

Itaipu-Binational

07. Mai 2019 – noch Foz do Iguacu (Brasilien) – Ausflug nach Puerto Iguazu (Argentinien)

Da sich 80 % der Wasserfälle des Iguazu auf der Argentinischen Seite befinden, haben wir den Transfer des Hotels genutzt und uns zum argentinischen „Parque Nacional Iguazu“ bringen lassen. Das war einmal mehr ein grosses Erlebnis. Auf der brasilianischen Seite – hier heißt es Iguacu – hat man einen grösseren Überblick auf die gesamten Fälle, weil man direkt drauf schaut. Aber näher heran kommt man in Argentinien. Der Park ist entschieden grösser und wir sind ganz schön getippelt. Es gibt viele Wanderwege, die wunderbar ausgebaut und bezeichnet sind. Da führt ein Weg oben an den Abbruchkanten entlang, wo die Wassermassen, die erst so arglos angeschwommen kommen, mit Getöse in die Tiefe stürzen. Der nächste Weg führt dann unten herum und man sieht die wahnsinns Fälle von unten. Ein weiterer Weg führt nach einer kleinen Bahnfahrt über ausgebaute Brücken über den Iguazu zur „Teufelsschlucht“, in deren Schlund man hinunter sehen kann, wenn das Wasser nicht so stieben würde! Auf jeden Fall ist das ein beeindruckendes Schauspiel und einmal mehr ein Wunder der Natur – und wir dürfen es erleben. Kein Bild, kein Film kann die Schönheit und das erhebende Gefühl wiedergeben, das uns bei diesem Anblick befallen hat – GIGANTISCH - !!!

08. Mai 2019 – letzter Tag in Brasilien

Und schon ist unsere kleine Rundreise durch einen Teil Brasiliens am Ende angekommen. Bis auf die unmöglichen Straßen hat es uns hier ausgesprochen gut gefallen. Wir haben hübsche, sehr hübsche und großartige Orte angetroffen. Die Freundlichkeit und Aufgeschlossenheit der Menschen war überall herzerfrischend. Unsere anfängliche Skepsis, geschürt von einer Deutsch-Brasilianerin hinsichtlich der Sicherheitslage hat sich ganz schnell zerschlagen. Gleich auf dem ersten Campingplatz hat sie uns gewarnt, keinen Schmuck, keine teure Kleidung und auch nicht den Fotoapparat sichtbar zu tragen, das Auto auf keinen Fall alleine stehen lassen u.s.w. Aber schnell haben wir gemerkt, dass das einfach eine große Übertreibung war und es nicht unsicherer hier ist, als in jedem anderen Land auch (einschließlich Europa). Mit einer gesunden Achtsamkeit kommt man gut zurecht und es gab auf der ganzen Reise keine Situation, wo wir uns unsicher gefühlt haben.

 

Insgesamt ist das Einkaufen hier schon etwas teurer, aber die Campingplätze sind erschwinglich und auch das Essen-Gehen. Besonders gut haben uns die vielen Buffett-Restaurants gefallen. Die haben fast alle ein super Angebot auch an frischen Salaten und Gemüse. Zum Teil gibt es Festpreise und du kannst so viel essen, wie du schaffst oder man lässt es wiegen und zahlt nur, was man sich auffüllt. Damit sind wir immer gut gefahren. Vor allem erspart man sich in diesen Restaurants die aufwändige Übersetzung der Speisekarte – und weiß dann trotzdem noch nicht, was man bekommt!!!

 

Und nicht zuletzt hat uns die Tier- und Pflanzenwelt überwältigt. So viel farbenfrohe und lustige Vögel haben wir auch noch nie gesehen. Wir waren zwar nicht unbedingt zur besten Jahreszeit in Brasilien. Das Wetter ist recht schwül-warm und die kleinen Mistviecher (Moskitos) können einem auch schon auf den Keks gehen. Dafür hatten wir aber die Traumstrände fast für uns alleine. Aber nun ist es Zeit für Neues und wir wechseln zum kleinen Land Paraguay.

 

 

Nur das rettet uns vor den Moskitos und lässt uns ruhig schlafen!

Übernachtungsplätze

30.)     20.04.2019 – Miranda – „Pantanal Ranch Meia Lua”

Strom 110 V + 220 V, saubere Toilette und warme Dusche, grosser Pool, Küche, stehen auf einer Wiese, Restaurant geschlossen, WiFi durchschnittlich, sehr ruhig (außer Vogelgezwitscher!)

 

S 20.26591 W 56.30356

 

31.)     22.04.2019 – Passo do Lontra „Hotel e Pesqueiro” (Park-Hotel) – Parkplatz

Strom 110 V + 220 V, Toiletten, viel Natur und viele Vögel

 

S 19.57727   W 57.02074

 

32.)  auch 29.)  19.04.2019 – Campo Grande – „ Tankstelle America II”

Toiletten sauber, Duschen (?) Restaurant ab 18:30 Uhr, WiFi

 

S 20.46968   W 54.51383

 

33.)        24.04.2019 – Jardim Camping Seu Assis“

Strom 220 V, Sanitäranlagen recht neu mit kalten Duschen, überdachte Terrasse mit Tisch, Bänken, Grillstelle und Waschbecken, kleines Restaurant z.Z. nicht in Betrieb, WiFi am Office-sehr langsam

 

S 21.42063  W 56.39039

 

34.)      28.04.2019 – Juti „Posto Nova Geracao“ (Tankstelle)

Freies Stehen, Toiletten und Duschen o.k., Restaurant gut, WiFi im Restaurant sehr langsam

 

S 22.86345   W 54.61767

 

35.)      29.04.2019 – Guaira – „Centro Nautico Recreativo“

Strom 220 V, Toiletten – na ja, Duschen waren einmal, kein WiFi, jetzt nicht gerade ruhig

 

S 24.07692 W 54.26440

 

36.)       01.05.2019 - Foz do Iguacu „Hotel und Camping Paudimar”

Strom 220 V, sehr saubere Sanitäranlagen mit heißen Duschen, WiFi, stehen unter Bäumen, Anlage sehr gepflegt, Frühstück inclusiv, Pool

 

S 25.59920   W 54.52422